Eigentumswohnungen in Berlin nicht gänzlich unbezahlbar
(Berlin, den 04.02.2014) Wer in Berlin wohnen möchte, weiß wie hoch die Mieten und die Preise für den Erwerb von Wohneigentum sind. Gerade in den zentralen Lagen scheinen die Miet- und Kaufpreise jeglichen Normalverdiener-Rahmen zu sprengen. Hinzu kommt ein klarer Anbietermarkt – das bedeutet eine sehr große Nachfrage trifft auf ein nur begrenztes Angebot. Allen Preissteigerungen und knappen Verfügbarkeiten zum Trotz ist es dennoch ratsam, einen genauen Blick auf die Gesamtsituation in der Hauptstadt zu werfen. Hierbei lohnt es sich, insbesondere den Bereich Erwerb von Wohneigentum (besonders in Bezug auf Eigentumswohnungen) in den Vergleich mit Mietpreisen und Verfügbarkeiten von gemietetem Wohnraum zu setzen. Viele werden sagen: In Berlin eine Eigentumswohnung kaufen? – So viel Geld kann ich sicher nicht aufbringen.
Doch die Preise für entsprechende Objekte in Berlin sind gar nicht so exorbitant. Gemessen am Bundesdurchschnitt sind sie zwar immer noch hoch, doch vergleicht man die Kaufpreise mit denen anderer Ballungszentren in Deutschland (wie etwa Frankfurt oder München), so zeigt sich:
– die Unterschiede zwischen den einzelnen Lagen ist sehr hoch, sodass Randgebiete deutlich attraktivere Preisformate aufweisen
– lt. einer aktuellen Studie sind außer in Bremen die Preise in allen anderen, vergleichbaren Großstädten in Deutschland die Preise mindestens auf ähnlichem Niveau
– Aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung am Kapitalmarkt ist der Kauf einer Eigentumswohnung finanziell kaum belastender
Ausländische Investoren haben den Trend bereits erkannt
Die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen in „Standardwohnlagen“ liegen etwa zwischen 1.400 und 1.600 Euro je m², in beliebten bzw. bevorzugten Lagen kommt man schon auf ca. 2.000 Euro je m². So gehört beispielsweise Charlottenburg-Wilmersdorf zur absoluten Spitzengruppe: Hier werden durchaus Preise um die 3.000 Euro je m² aufgerufen – Bezirke wie Marzahn-Hellersdorf oder Neukölln hingegen liegen weit etwa bei 1.500 bis 1.600 Euro je m². Ausländische Investoren, die teils schon vor Jahren Eigentum erworben haben, neigen jetzt zur Aufteilung ihrer Bestände, da sich mit Einzelobjekten mittlerweile mehr verdienen lässt, als wenn ein gesamtes Portfolio im Paket abgestoßen wird. Die Hoffnung auf eine schnelle Rendite indes vermindert sich aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten Jahren, da die Preissteigerungen (die zwar immer noch vorhanden sind) langsam abflachen. Größere Blockkäufe wie noch vor 5 Jahren kommen heute nur noch sehr selten vor.
Hinzu kommt, dass Genehmigungen für den Bau von neuen Objekten in Berlin je nach Bezirk teilweise eine gefühlte Ewigkeit (hier ist teils schon von 1 oder 2 Jahren die Rede) dauern – eine Eigentumswohnung, die bereits besteht, bietet daher den Vorteil einer sofortigen Verfügbarkeit. Neuesten Erhebungen zufolge liegen die Kaufpreise im Vergleich zum Lohnniveau auf attraktivem Niveau: Im Schnitt müssen etwa 20 % des Nettohaushaltseinkommens in Ost-Berlin und ca. 26 % in West-Berlin aufgebracht werden, um eine Eigentumswohnung zu erwerben – dies interessiert private Wohnraumsuchende ebenso wie Investoren, die jedoch bereits gezielt nach Renditeobjekten suchen müssen. Wer „nur“ einen eigenen Raum zum Wohnen sucht, wird mittlerweile häufiger fündig, weil er sich keine Gedanken um eine möglichst hohe Wertsteigerung in naher Zukunft machen muss.
Boom einzelner Bezirke hält an – andere hingegen leiden
Während die Premiumwohnlagen in Berlin sich weiterhin großem Zuspruch erfreuen, werden aber auch zunehmend Probleme mit Randlagen und infrastrukturell nicht oder nicht voll entwickelten Gebieten offensichtlich: Hier dauern Genehmigungen oft länger oder es gibt andere Vorschriften, die von den Bezirksämtern erlassen werden und den Zuzug eindämmen sollen. Denn vermehrter Zuzug bedeutet auch, dass die Infrastruktur erschaffen oder erweitert werden muss – und das ist teuer. Trotzdem muss der Traum „Eigentumswohnung Berlin“ nicht zerplatzen: Es gibt einige Möglichkeiten, ihn sich zu erfüllen – auch zu einem Preis, der durchaus vertretbar ist. Die Möglichkeiten einer günstigen Finanzierung und der Vergleich zu anderen Ballungsgebieten offenbart, dass auch Normalverdiener mit etwas Geduld und einer detaillierten und professionellen Suche eigenen Wohnraum in und um Berlin erstehen können. Zumal die Alternativen eher schlechter dastehen – insbesondere, wenn man sich die Mietsituation anschaut.